Software zur Kofferlokalisierung an Flughäfen

So, wie die Buchung und die Sitzverteilung in einem Flugzeug heute mit zuverlässiger Software gemanagt werden, so wird auch das dazu gehörige Gepäck auf diese Art und Weise verwaltet. Beim Einchecken am Flughafen bekommt jeder Koffer eine Nummer, kombiniert mit einem Strichcode. Anhand der Nummer wird das Gepäckstück dann durch das System geführt. Alle Koffer landen in einem langen System der Abwicklung. Immer wieder sind Scanner zwischengeschaltet, die die Nummern einlesen und den weiteren Weg des Koffers bestimmen. So landet jedes Gepäckstück auf dem Wagen, der es dann letztendlich zusammen mit allen anderen Koffern der Mitreisenden zum jeweiligen Flugzeug bringt. Der Prozess ist durch die Software im Vergleich zu früher so optimiert worden, dass an den Flughäfen viel weniger Personal eingesetzt werden muss, da alles voll automatisch über die Förderbänder abgewickelt werden kann. Dies wirkt sich letztendlich natürlich auch auf die Preise für die Tickets aus.

Leider ist es trotz höchst sorgfältiger Programmierung der Software manchmal der Fall, dass ein Koffer in diesem System vom rechten Weg abkommt. Dann landet er unfreiwillig in der Maschine nach Hong Kong, während der dazu gehörige Eigentümer unterwegs nach Helsinki ist. In Helsinki angekommen, wartet der Passagier natürlich auf sein Gepäck, das aber nicht vom Transportband genommen werden kann, weil es nicht da ist. Der erste Weg in diesem Fall ist zum Schalter, wo man für das Gepäck zuständig ist. Hier verlangen die Flughafenbediensteten zunächst das Ticket, auf dem das Pendent zur Nummer, die auf dem Koffer aufgeklebt wurde, zu finden ist. Diese Nummer wird nun wieder eingelesen und so kann der momentane Aufenthaltsort des Koffers im optimalen Fall schnell bestimmt werden. Ist ein Koffer aus irgendwelchen Gründen an der falschen Stelle vom Transportband gerutscht, kann nachvollzogen werden, in welcher Maschine er gelandet ist. Auch, wenn der Koffer im Zoll hängen geblieben ist, und einfach nur die Maschine verpasst hat, wird der Passagier hierüber sobald es möglich ist, informiert. Ohne Software wäre der Aufwand, ein solches Gepäckstück wieder zu finden, immens groß und mit einem riesigen Zeitaufwand und natürlich argen Problemen für Urlauber und Geschäftsreisende verbunden.

Natürlich kommen am Flughafen auch andere Softwarelösungen zum Einsatz. An den Flughäfen wird fast ausschließlich im Dreischichtensystem gearbeitet. Durch einen digitalen Schichtplan lässt sich nachvollziehen, wer zu welcher Zeit an der Gepäckannahme stand, wer den Check-in erledigt haben muss, und so weiter. Ein solcher digitaler Schichtplan ist oft nur eine Komponente aus einem komplexen System ineinander greifender Software, die noch dazu weltweit die Airports miteinander verbinden muss. Die Anforderungen an diese Systeme sind extrem hoch; von der Buchung bis zur Auslastung einer Maschine, der Stornoverwaltung und der Gepäckabwicklung beziehungsweise -lokalisierung ist der Verwaltungsaufwand schon ohne die personellen Fragen beinahe unüberschaubar groß. Dass „nur“ etwa 1000 Koffer pro Tag auf den falschen Weg gebracht werden, ist eigentlich eine beachtliche Leistung, auch wenn diese Tatsache kein Trost für jene ist, die wirklich ohne Dokumente und Kleidung am Flughafen stehen, weil der Koffer fehlgeleitet wurde.

Einen Notfallratgeber bei Gepäckverlust bekommt man auf Focus.de. Hier kann man nachlesen, wie man sich verhalten muss, wenn das eigene Gepäck tatsächlich nicht auf dem Transportband der Gepäckausgabe erscheint. In ausgedruckter Form ist diese Seite eine Möglichkeit, einen kühlen Kopf zu bewahren. Ein Blick in die Software verrät nämlich meistens schon auf den ersten Blick, dass das Gepäck noch auf die Abfertigung beim Zoll landet, noch in der Maschine ist, oder schon längst als Fundsache oder falsch mitgenommener Koffer abgegeben wurde. Fehler in einer Software passieren hier leider genau so, wie in jeder anderen Firma, die mit Computern arbeitet und natürlich auch am PC daheim. Schließlich ist es der Mensch, der die Software programmiert und bedient.

Tags: , , , , ,

Die Kommentare sind geschlossen.