Software für Maschinen in der Bekleidungsindustrie

Die industrielle Produktion von Bekleidung aller Art lohnt sich nur dann, wenn auch Maschinen zum Einsatz kommen, die Teile der menschlichen Arbeit ersetzen. So ist heute kaum noch ein Stoff von Hand gefertigt. Selbst die feinsten Strickmuster werden heute von computergesteuerten Maschinen hergestellt, was natürlich nur mit einer ausgeklügelten Software zu bewerkstelligen ist. Die Software diktiert der Maschine quasi das Muster, in der der Stoff gestrickt oder gewebt wird. Manche Stoffe werden dabei als Meterware produziert und nachträglich geschnitten, andere Kleidungsstücke werden als fertige Einzelteile hergestellt, die dann nur noch vernäht werden müssen. Auch solch aufwendig verzierten Kleidungsstücke, wie sie im Gothic Shop verkauft werden, stammen aus der maschinellen Produktion. Sicher kann vor allem bei der Qualitätssicherung nicht auf menschliche Arbeitskraft verzichtet werden; jeder Reißverschluss, jede Niete, jedes noch so winzige aufgedruckte Detail, das mit dem meist schwarzen Stoff für die Gothic Szene verarbeitet wird, ist in irgendeiner Art und Weise von Software und Maschine beeinflusst.

Die Hemden, die im Gothic Shop verkauft werden, bedürfen manchmal einer sehr besonderen Software. Hier geht es nicht nur darum, Rücken- und Vorderteil, Ärmel und Kragen zu einem Gesamtwerk zusammenzunähen. Bis hierhin unterscheidet sich die Produktion nicht von der, die bei Businesshemden, die nicht handgefertigt sind, angewendet wird. Die Gothic Szene verlangt einige Besonderheiten, wie zum Beispiel das Anbringen von Rüschen, das Einnähen von Lederelementen und vieles andere. Je nach produzierter Auflage wird der weitere Vorgang von Hand erledigt, oder, wenn sich die Anschaffung lohnt, wiederum von einer speziellen Software an eine Maschine übergeben.

Die Maschinen mit ihrer Software arbeiten effizient und leistungsorientiert. Die Produktionszahlen sind nicht mit denen zu vergleichen, die durch den alleinigen Einsatz menschlicher Arbeit verbucht werden könnten. Leider ist der Nebeneffekt, dass einige Arbeitsplätze dieser technischen Neuerung zum Opfer fielen, nicht vermeidbar. Früher saßen zig Näherinnen und Näher in einer Halle, um Kleidung herzustellen. Heute reichen einige wenige Angestellte, die die Software pflegen, die Maschinen kontrollieren und am Ende die Qualität überprüfen. So gibt es zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen heute noch 85 Unternehmen im Bereich der Bekleidungsindustrie. Das Verhältnis dieser Zahlen war vor der Technisierung der Produktion, vor der Erfindung von Software und Maschinen, völlig anders. Der Fortschritt bringt viele Vorteile für die Industrie und die Wirtschaft, aber auch die bittere Pille gestrichener Arbeitsplätze.

In einem Industriebetrieb, in dem Bekleidung maschinell hergestellt wird, gibt es verschiedene Produktionsabläufe. Jedes Kleidungsstück wird in den verschiedenen Größen hergestellt, oft auch in unterschiedlichen Farben oder mit mannigfaltigen Aufdrucken. Die Software muss nicht nur die Schnitte steuern, sondern auch den weiteren Ablauf der Herstellung. Die Grundidee eines Designers wird an den Programmierer übergeben, der die Software dementsprechend erstellt. Bis zur maschinellen Verpackung der einzelnen fertigen Waren kommen noch einige andere Programme zum Einsatz. Auch die Auftragsplanung, die Bestandsverwaltung, das Organisieren von Nachbestellungen und vieles mehr wird heute von so genannter Software zur Produktionsplanung übernommen.

Tags: , , ,

Die Kommentare sind geschlossen.