Warpstock - Software für Maschinen zur automatischen Fütterung auf Höfen

Bisher ist die Software nur ein Test, aber zumindest sind die Erfolge schon sehr ansehnlich: Es wird zurzeit eine Software getestet, die die Fütterung von Schweinen managt. Dabei nehmen die Schweine an einem Lernprozess teil, denn ohne die gewisse Intelligenz der Tiere würde das ganze Projekt nicht funktionieren.

Die Software besteht aus automatisierter Fütterung und Videoüberwachung. Die Tiere werden zunächst gekennzeichnet und bekommen Rufnamen zugewiesen. Dann werden sie einzeln zur Fütterung in eine separate Futterkammer gelassen. Dort wird ihnen bei jedem Vorgang der Fütterung von einem Sprachcomputer der eigene Name vorgesagt. Die Software braucht menschliche Unterstützung in dieser Phase. Das Schwein, von oben her kenntlich gemacht, zum Beispiel durch schwarze Aufschrift auf dem Rücken, könnte von der Software zwar auch durch einen Chip erkannt werden, doch in der Testphase mit nur wenigen Schweinen reicht es auch, auf dem Video nachzusehen, welches Schwein gerade in der Futterbox anwesend ist.

Nach einiger Zeit, die allerdings bedeutend kürzer ausfiel, als von den Wissenschaftlern angenommen, konnten die Schweine dann das Nennen ihres Namens mit dem Gefüttert-Werden verbinden. Während zunächst beim Fressen der Name genannt wurde, ist nun Phase zwei eröffnet: Die Schweine kommen, wenn ihr Name gerufen wird, selbständig zur Futterbox. Schließlich gibt es hier das leckere Kraftfutter. Die Software steuert, wie viel Futter während einer Fütterungszeit in der Box abgegeben wird. Nach Beenden des Fressens kommen die Tiere wieder zur Herde zurück; das nächste Schwein wird aufgerufen. Die Schweine und ihre gewisse Lernfähigkeit machen es möglich, dass das Füttern in großen Schweinemastbetrieben durch Computer und Software deutlich vereinfacht werden könnte. Allerdings sind noch einige Tests erforderlich, bis das beschriebene System endgültig zur Anwendung kommen kann.

Die Software hat für die Tiere und die Landwirte eigentlich nur Vorteile. Es kann kaum anders so genau festgestellt werden, wie viel ein einzelnes Tier an Futter bekommt, wenn alle Tiere in einem Aufwasch gefüttert werden. Mit dem Programm erhält jedes Tier die Menge an Kraftfutter, die es haben muss, um in gesunder Weise wachsen und gedeihen zu können. Nutzvieh, das unter sehr stressigen Bedingungen frisst, ist anfälliger für Krankheiten und Probleme. Sicher versuchen immer wieder auch Tiere, statt des von der Software gerufenen Artgenossen in die Futterbox zu kommen. Dies sind Mankos, die noch verbessert werden müssen; es könnte zum Beispiel durch einen Chip, ähnlich wie bei Hunden, genau identifiziert werden und das Futter einfach ausbleiben, wenn das falsche Tier in der Box nach Futter verlangt. So wie es aussieht, wären die Schweine durchaus in der Lage, zu erkennen, dass es sich nicht lohnt, in die Box zu gehen, wenn nicht der eigene Name aus dem Sprachcomputer erklingt.

Eine solche Fütterungsanlage anzuschaffen, wird sich sicher erst ab einer gewissen Betriebsgröße lohnen. Allerdings ist die Investition sicher nicht falsch, wenn man bedenkt, wie wenig Aufwand man danach mit der Fütterung zu bewältigen hat. Auch, wenn sich danach der Bedarf an Medikamenten zum Wohle der Konsumenten durch die Software senken ließe, wäre dies sicher im Interesse aller Beteiligten. Bleibt abzuwarten, was die Forschung im Bezug auf die Entwicklung neuer Software Systeme noch alles an Ergebnissen bringt.

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