Was waren das früher noch für Zeiten, als man von Software noch gar nichts ahnte, als man Computer nur als fremde Dinge kannte, die es zwar irgendwo gab, die aber im privaten Haushalt einfach unvorstellbare Dinge waren. Nun leben wir heute aber in einer Zeit, in der die meisten jungen Menschen zum Beispiel eine normale Straßenkarte gar nicht kennen, in einen Atlas blicken, ohne auch nur einen Funken der Bilder, die sie darin sehen, verstehen zu können. Schuld daran ist ein Zeichen unserer Zeit: Das Navigationssystem. Die meisten Jugendlichen können ein solches Gerät bedienen, bevor sie auch nur ansatzweise an das Erlangen des eigenen Führerscheins denken können. Die Software, die die kleinen, schlauen Kisten am Laufen hält, beziehungsweise sie dazu bringt, ist komplex, auch wenn es über die einfache Bedienungsoberfläche gar nicht so aussieht.
Steigt man ins Auto, um weiter weg zu fahren, ist es beinahe schon Usus, sich von der Software sicher ans Ziel geleiten zu lassen. Mit freundlicher Stimme bekommt man mitgeteilt, wann man an welcher Ecke abbiegen muss, welche Autobahnabfahrt oder –auffahrt man zu nehmen hat und wie viele Kilometer es noch bis zum Ziel sind. Wie mühsam es doch wäre, hier jedesmal in die Karte blicken zu müssen, vor allem, wenn man alleine unterwegs ist oder einen Beifahrer hat, der sich weigert, unterstützend zur Seite zu stehen. Die Software, die die Karten in- und auswendig kennt, verhindert manchen Ehekrach, der vor der Erfindung der „Navis“ durch die zweifelhafte Fähigkeit, die der Mitfahrer und Ehepartner im Kartenlesen vorwies, begründet war. Der Beifahrer darf nun beruhigt auf seinem Sitz schlummern, während der Fahrer stressfrei und sicher ans Ziel chauffiert.
In der Software auf dem kleinen technischen Wunderwerk, das man heute schon für wenig Geld kaufen kann, sind noch viel mehr Infos für den Fahrer enthalten. Das kleine Kästchen weiß den Weg zur nächsten Tankstelle, kennt die Restaurants und Kneipen jeder Stadt, nennt einem schnell und souverän den Weg zu Krankenhaus oder Apotheke. Auch sonst sind alle Informationen, die man während der Fahrt benötigen könnte, schnell griffbereit. Man steuert die Software heute meist über eine Touchscreen. Ein Fingerzeig auf das Menü, und schon kann hier alles gesteuert werden: Die Lautstärke und Sprechweise des Gerätes, das Umschalten von Nacht- auf Tagesbeleuchtung, aber auch die Wünsche an die Route. Will der Fahrer Strecken, für die er Maut bezahlen möchte, so sagt ihm die Software nach kurzer neuer Berechnung der Route genau, wie er fahren muss, um den Geldbeutel zu schonen. Natürlich ist auch die Auswahl zwischen kürzester und schnellster Route kein Problem.
Die meisten Navigationssysteme, beziehungsweise die Software, die darauf aufgespielt ist, muss ab und an geupdated werden. Die Veränderungen der Straßen und andere Details bekommt man auf diese Weise. Hierzu muss die aktuelle Version der Software aus dem Internet geladen werden, wozu man das Gerät per USB Kabel einfach mit dem PC und damit mit dem World Wide Web verbindet. Es dauert nicht lange, und schon ist das „Navi“ samt Software wieder fit und bereit, um auf große Fahrt gehen zu können.